Sanft & effektiv: Warum ich den Powerball für mein Dialyse-Training nutze

Sanft & effektiv: Warum ich den Powerball für mein Dialyse-Training nutze

Der NSD Powerball kann eine sinnvolle Ergänzung für Dialysepatienten sein, um die Durchblutung des Shunts zu verbessern und das Risiko von Komplikationen wie Thrombosen zu reduzieren. Ein sanftes Training mit dem Powerball kann die Blutzirkulation fördern, die Gefäßgesundheit unterstützen und die Muskulatur um das Handgelenk und den Unterarm stärken, ohne den Shunt zu überlasten.

Warum kann der Powerball helfen?

  • Fördert die Durchblutung durch rhythmische Muskelkontraktionen
  • Unterstützt den venösen Rückfluss durch sanfte Bewegungen
  • Kann helfen, das Shunt-Gefäß elastischer zu halten
  • Reduziert das Thromboserisiko, indem die Durchblutung angeregt wird
  • Stärkt die Muskulatur von Hand, Unterarm und Finger, was auch im Alltag hilft
NSD Powerball

Durchblutung

Die Durchblutung beschreibt, wie gut das Blut durch die Gefäße fließt und Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

  • Beim Dialyse-Shunt ist eine gute Durchblutung entscheidend, damit das Blut effizient zur Dialysemaschine und wieder zurück in den Körper fließen kann.
  • Wird die Durchblutung schlechter, kann es zu Verengungen oder Thrombosen im Shunt kommen, was die Dialyse erschwert.
  • Der Powerball kann helfen, indem die Muskeln pumpen und das Blut sanft durch die Venen bewegt wird, ohne den Shunt zu überlasten.
Durchblutung

Venöser Rückfluss

Der venöse Rückfluss beschreibt den Transport des Blutes von den Körperteilen zurück zum Herzen.

  • Bei Dialysepatienten ist dieser Prozess wichtig, weil das Blut aus dem Körper zur Dialysemaschine geleitet und anschließend gereinigt zurückgepumpt wird.
  • Ein schlechter venöser Rückfluss kann dazu führen, dass sich Blut im Shunt staut oder sich ein Blutgerinnsel bildet.
  • Sanfte Bewegungen mit dem Powerball regen den Rückfluss an, indem die Muskeln leicht kontrahieren und das Blut durch die Venen bewegt wird.
rueckfluss

Shunt-Gefäß elastischer halten

Das Shunt-Gefäß ist eine künstlich geschaffene Verbindung zwischen einer Arterie und einer Vene, die regelmäßig durch Dialysen belastet wird.

  • Elastizität bedeutet, dass das Gefäß flexibel bleibt und sich an den wechselnden Blutdruck anpassen kann, um Verhärtungen oder Engstellen (Stenosen) zu vermeiden.
  • Durch gezieltes Training mit sanften Bewegungen kann die Gefäßwand geschmeidiger bleiben, da eine gute Durchblutung und regelmäßige Bewegung die Gefäßgesundheit unterstützen.
  • Fehlende Bewegung kann zu Verengungen oder Verkalkungen im Shunt führen, was letztlich die Dialyse erschwert oder eine Shunt-Revision nötig macht.
Shunt Elast

Thromboserisiko

Eine Thrombose ist die Bildung eines Blutgerinnsels, das die Vene oder den Shunt verstopfen kann.

  • Besonders bei Dialysepatienten ist das Thromboserisiko im Shunt erhöht, da dort eine hohe Blutflussrate herrscht und das Gefäß häufig punktiert wird.
  • Ist die Durchblutung schlecht, kann sich leichter ein Gerinnsel bilden, das den Shunt verschließt oder den Blutfluss verlangsamt.
  • Bewegung mit dem Powerball kann helfen, indem sie den Blutfluss anregt und den natürlichen „Pumpmechanismus“ der Muskeln unterstützt, sodass sich weniger Blut staut.
Thrombosenrisiko

Muskulatur von Hand, Unterarm und Finger

Die Muskeln in der Hand, im Unterarm und in den Fingern sind wichtig für den Griff und die Stabilität des Arms – auch beim Dialyse-Shunt.

  • Eine starke Muskulatur unterstützt den venösen Rückfluss, da die Muskelkontraktionen das Blut in den Venen nach oben drücken.
  • Regelmäßiges Training hält die Hand beweglich und verbessert die Feinmotorik, was auch im Alltag (z. B. beim Halten von Gegenständen oder Schreiben) hilft.
  • Nach längeren Dialysesitzungen kann sich die Hand manchmal schwach oder verkrampft anfühlen – sanfte Übungen mit dem Powerball können die Muskeln entspannen und wieder aktivieren.
Handmuskulatur

Sicheres Training mit dem Powerball während oder zwischen den Dialysen

Wichtige Hinweise vor dem Training:

Langsam starten: Kein aggressives Training, sondern sanfte, kontrollierte Bewegungen
Keine Überbelastung: Shunt-Arm nicht überanstrengen
Ärztlichen Rat einholen: Vorab mit dem Nephrologen oder Kardiologen absprechen
Nicht auf der Shunt-Seite fest drücken: Vermeidet zu viel Druck auf das Gefäß

Trainingsempfehlung für den Shunt-Arm

1. Passive Aktivierung (ohne hohe Drehzahlen)

👉 Ziel: Verbesserung der Durchblutung ohne starke Belastung

  • Halte den Powerball locker in der Shunt-Hand und bringe ihn langsam zum Drehen.
  • Verwende nur minimale Handbewegungen, um ihn langsam in Schwung zu halten.
  • Dauer: 1–2 Minuten pro Trainingseinheit, mehrmals täglich möglich

2. Sanfte Rotationsbewegungen

👉 Ziel: Muskeln leicht aktivieren, ohne Druck auf den Shunt auszuüben

  • Den Powerball mit geringem Widerstand (langsamen Umdrehungen) laufen lassen.
  • Nutze die Finger und das Handgelenk für kleine, sanfte Kreise.
  • Dauer: 2–3 Minuten – nicht länger, wenn der Shunt belastet wird.

3. Intervall-Training für bessere Durchblutung

👉 Ziel: Verbesserung der Gefäßelastizität durch wechselnde Bewegung

  • 30 Sekunden langsam drehen, dann 10 Sekunden Pause.
  • Wiederholen für 3–4 Runden (je nach Gefühl und Belastbarkeit).

4. Training der anderen Hand (Ausgleich)

👉 Ziel: Gleichmäßige Stärkung beider Arme, um Dysbalancen zu vermeiden

  • Falls der Shunt-Arm geschont werden soll, kann die andere Hand stärker trainiert werden.
  • Das fördert indirekt die Durchblutung im gesamten Körper.

Wann sollte man das Training vermeiden?

  • Schmerzen oder Spannungsgefühl im Shunt-Arm → Sofort abbrechen!

  • Nach einer Dialyse-Sitzung direkt auf dem Shunt-Arm → Erst erholen lassen

  • Starke Schwellung oder Druckgefühl im Shunt-Bereich → Training auslassen

  • Bei bestehenden Gefäßkomplikationen → Nur nach ärztlicher Freigabe

Bitte unbedingt beachten!

Bevor du mit dem Training beginnst, solltest du unbedingt Rücksprache mit deinem Nephrologen halten!
Der Arzt kennt deine individuelle Gefäßsituation und kann am besten einschätzen, ob und in welchem Umfang das Training mit dem Powerball für dich sicher ist. Eigenmächtige Experimente können gefährlich sein, da der Shunt eine lebenswichtige Funktion erfüllt und durch falsche Belastung Schaden nehmen kann.

Gerade bei Gefäßverengungen (Stenosen), Blutgerinnseln oder anderen Problemen mit der Durchblutung kann eine falsche Bewegung unerwartete Folgen haben. Nur eine medizinische Einschätzung stellt sicher, dass das Training dir nutzt – und nicht schadet.

Kurz gesagt: Keine Alleingänge! Dein Arzt ist der beste Ansprechpartner für deine Sicherheit.

Fazit

Der Powerball kann helfen, die Durchblutung des Shunts zu verbessern, wenn er sanft und kontrolliert eingesetzt wird. Das Training sollte langsam und ohne hohe Belastung erfolgen, um das Gefäß nicht zu gefährden. Es ist eine gute Methode, um den venösen Rückfluss zu unterstützen und das Thromboserisiko zu senken.

Tipp: Falls die Hand oder das Handgelenk schnell ermüden, kann auch ein Massageball oder eine leichte Handübung eine Alternative sein.

Last Updated: 19. Februar 2025By Tags: ,

Leave A Comment